Wenn wir mal ehrlich sind, dann geht es Weihnachten doch hauptsächlich darum, gemeinsam an einem Tisch zu sitzen.
Vergiss die Geschenke, die ewig alten Weihnachtslieder im Hintergrund und den spöttelnden Blick auf die Verwandtschaft, wenn sie nach der Völlerei völlig ermattet im Sofa hängt: Das Weihnachtsessen muss einfach mächtig und lecker sein und dieses eine Mal im Jahr darf man sich das einfach mal gönnen, ohne an die Kalorien zu denken.
#cleaneating ist während der Weihnachtsfeiertage irgendwie überflüssig. Also vergiss das schlechte Gewissen und genieß den Nachgeschmack der köstlichen Weihnachtsgans und der grünen Klöße. Für gute Vorsätze gibt es schließlich den Neujahrstag!
Weihnachten wird in Europa auf sehr unterschiedliche Art und Weise gefeiert: In einigen Ländern ist der Heiligabend der Tag, an dem die Familie zusammenkommt, in anderen wird erst am 25. geschlemmt und wieder andere nehmen auch gleich noch den 26. dazu. Von saftigen Braten im viktorianischen Stil bis zu einer „Suppe“, die hauptsächlich aus Schokolade besteht ist die Bandbreite der Köstlichkeiten unglaublich groß.
Hier stellen wir dir einige der interessanteren Gerichte vor, die dich hoffentlich so begeistern, dass du dir schon bald überlegen wirst, wo du dich dieses Jahr zur Weihnachtszeit einmal mit an den Tisch setzen möchtest.
Viele Italiener verzichten auf den Weihnachtsbraten am Heiligabend (und schaffen so Platz für das Festmahl am nächsten Tag), indem sie der mediterranen Kultur Ehre erweisen und das Fest der Sieben Fische begehen.
Damit wollen sie an die Zeit erinnern, als die Welt sich auf die Geburt Jesu vorbereitet hat. Von frittiertem Aal bis hin zu Tintenfischen, Linguine mit Garnelen, Hummer und Krabben futtern sich die Italiener am Heiligen Abend durch das Mittelmeer.
Halbe Sachen sind ihnen fremd. Am Weihnachtstag geht es dann mit riesigen Bergen in Fett getränkten Würstchen deutlich üppiger zu.
Auch in der Slowakei und anderen Osteuropäischen Staaten gehört Fisch zum Festtagsmenü. Nach einer dicklichen Sauerkrautsuppe, der Kapustnica, steht Karpfen auf dem Menü.
Dieser Fisch ist so wichtig für die Weihnachtsfeiertage in diesen Ländern, dass einige Familien den Karpfen in ihrer Badewanne schwimmen lassen, bis es so weit ist, ihn zu, nun, opfern oder so. Hm, ich glaube, ich lasse mich dann doch lieber fürs Kartoffelschälen einteilen.
Na, wer würde diese Tradition nicht gern übernehmen? In der Region der Provence gibt es die Dreizehn Desserts und das klingt genauso verführerisch, wie es schmeckt.
Das große Essen am Weihnachtstag endet mit dreizehn unterschiedlichen Nachtischen, die Jesus und seine Apostel symbolisieren (und natürlich eine Menge Butter und Zucker).
Von Trockenfrüchten und Nüssen über frische Melonen, Nougat und Kuchen werden die Köstlichkeiten am Heiligabend auf dem Tisch präsentiert und während der drei Tage währenden Feierlichkeiten kann jeder mal davon naschen. Einfach delicieux!
Es gibt einen Mythos in Deutschland, der DEFINITIV nicht von einer wirklich hungrigen Person erdacht wurde, dass „diejenigen, die am Weihnachtstag nicht ordentlich zulangen, den Rest des Jahres von Dämonen verfolgt werden“ – und das will doch nun wirklich keiner, oder? Also tapfer bleiben und aufessen! Zu den deutschen Traditionen gehören eine gebratene Gas mit Rotkohl, Klößen und viel, viel Stollen.
Imbuljuta Tal-Qastan ist eine dickliche Schokoladensuppe, die auch als spätabendlicher Drink herhalten muss und ausgesprochen köstlich ist. Vergiss Glühwein: Das hier ist der ultimative Wintercocktail mit Kakao, Kastanien, der Rinde von Zitrusfrüchten, Nelken und einer Reihe von Gewürzen.
Die Malteser trinken dieses Gebräu nach der Mitternachtsmesse am Heiligen Abend und Silvester und wir haben beschlossen, dieser Tradition einmal selbst beizuwohnen.
Es klingt vielleicht ein wenig skurril, aber das dänische Dessert Risalamande ist wirklich kaum zu toppen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um einen süßen Reispudding, der mit geschlagener Sahne und gehackten Mandeln gemischt und dann mit Kirschsoße übergossen wird.
Diesen Nachtisch gibt es bereits seit über 200 Jahren und basiert auf dem risengrød, einer ähnlichen Köstlichkeit, bei der Mandeln und Sahne durch Zimt und Butter ersetzt werden. Normalerweise wird eine ganze Mandel in den Risalamande versteckt und wer diese findet, wird mit einem besonderen Geschenk bedacht. Eine echte Win-Win-Situation.
Die Fleischfresser unter uns werden begeistert sein: eine der weihnachtlichen Traditionen Spaniens verlangt nach pavo trufado de navidad, der hier als Hauptgang serviert wird.
Während die Amerikaner den Truthahn einfach nur in den Ofen schieben gehen die Spanier noch einen Schritt weiter und stopfen den Vogel mit Trüffeln - und fügen dann noch gläserweise Brandy und Sherry hinzu. Warum auch nicht?! Feliz Navidad!
Erinnerst du dich an diese köstlichen, mit Marmelade gefüllten Gebäckrollen, die du als Kind gegessen hast? Nun, die Ungarn haben die wirklich verfeinert.
Zu den bekanntesten Süßigkeiten der Weihnachtszeit gehört auch der Bejgli, eine Art Bisquitteig, der traditionell mit gemahlenem Mohn oder Walnüssen gefüllt wird.
In letzter Zeit hat man auch mit Kastanienpüree und sogar Nutella experimentiert. Obwohl man diese Köstlichkeit vor Weihnachten in jeder Bäckerei erwerben kann, ist es viel spannender und aufregender, selbst einen zu backen. Worauf wartest du noch?!
Ein großes Durcheinander: Der Bigos gehört zu den Nationalspeisen Polens und wird traditionell am 2. Weihnachtstag serviert.
Allerdings sollte ich hinzufügen, dass auch andere osteuropäische Länder diesen Eintopf für sich beanspruchen. „bigos“ bedeutet eigentlich „Durcheinander“ oder „großes Chaos“ - und das ergibt durchaus Sinn.
Bei diesem Gericht handelt es sich vor Allem um eine Art Gulasch mit mehreren Fleischsorten (Schwein, Wildbret, Kaninchen oder Rind), die mit Sauerkraut, pürierten Tomaten, Honig und Pilzen gemischt und dann mit Rotwein abgeschmeckt werden (falls du den nicht über Weihnachten schon ausgetrunken hast).
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- Mathilda Edwards